Wie
schaffe ich es, eine erfüllende Beziehung zu führen?
Viele
kennen es wohl bereits aus eigener Erfahrung, dass es in einer
Beziehung kriselt, dass es Spannungen gibt und / oder dass man sich
nicht verstanden fühlt.
Schauen
wir uns doch einfach zuerst einmal an, wie sich eine Beziehung
entwickelt?
Wie kommt eigentlich eine Beziehung zu Stande?!
Der 1.
Schritt ist, wen sollte es wundern, das 'Kennenlernen'.
Man begrüßt sich, stellt sich vor und lernt durch zuhören,
beobachten und auch fühlen, den anderen kennen.
Dann
kommt der 2. Schritt: Das Kennenlernen hat Mut gemacht und einen
in dem Gefühl bestärkt, dass man mit dem anderen Menschen weiterhin gerne zusammen bleiben möchte, denn
man mag sich. Das führt dann dazu, dass gemeinsames
Vertrauen aufgebaut wird.
Und je
enger die Beziehung, je stärker das Vertrauen wird, kommt es zu dem
3. Schritt:
es wird
mehr und mehr ein gemeinsamer Alltag
gestaltet.
Dann folgt der 4. Schritt. Manchmal
läuft dieser bereits parallel zum 3. Schritt: das ist das Finden von
gemeinsamen Zielen.
Und
vielleicht gibt es ja auch noch den 5. Schritt: dass sich aus den
gemeinsamen Zielen eine gemeinsame
Vision entwickelt.
Soweit zum theroretischen Modell.
Aber manchmal kann es im Laufe der Beziehung eben dazu kommen, dass sich wenigstens
einer der Partner unverstanden fühlt. Und damit beginnt es in der
Beziehung zu kriseln.
In
meiner Praxis zeigt sich, dass es sehr hilfreich ist, wenn sich alle
zuvor genannten 5 Schritte noch einmal genauer angesehen und
hinterfragt werden.
Beginnen
wir mit dem Schritt 1, dem
Kennenlernen, und
hier der Begrüßung:
Hier lautet die Frage:
- Wann, wie und wie oft begrüßt Du Dein Gegenüber/ deinen Partner?
(Begrüßt Du Dein
Gegenüber mit einem Kuss, mit einer Umarmung, mit einem 'Hallo' oder
…. oder vielleicht auch einer Mischung des Vorhergenannten? Nur
begrüßt du ihn morgens oder immer, wenn Ihr Euch wiederseht?)
- Was nimmst Du bei Deinem Gegenüber wahr? Wirkt er entspannt? Oder erschöpt? Vielleicht ist Dir ja eine Veränderung im Gesichtsausdruck aufgefallen, den Du vorher noch gar nicht in der Form wahrgenommen hast?!
Beim
2. Schritt, dem gemeinsames
Vertrauen aufbauen,
geht es darum, etwas von sich preiszugeben. Daher geht es hier um die
Fragen:
- Wie geht es Dir?
- Wie geht es mir?
- Was brauchst Du/ ich gerade von mir/ Dir, damit es Dir / mir gut geht?
- Welchen Wunsch kann ich Dir/ Du mir erfüllen, damit es ein schöner Tag für Dich/ mich wird?
- Über was sollten wir ehrlich und vertraulich sprechen?
Kommen
wir nun zum 3. Schritt, zur Gestaltung des gemeinsamen
Alltags.
Hier geht es um die
Frage:
- Wie begegnest Du deinem Partner im Alltag?
- Wer erledigt von Euch welche alltäglichen Routinen?
- Wie stellt Ihr Regeln auf?
- Welche Absprachen habt Ihr getroffen?
- Wie stehst Du/ ich zu diesen Absprachen?
- Wo kannst Du/ Ich Hilfe gebrauchen?
- Welche Änderungswünsche gibt es?
Bei
Schritt 4, den gemeinsamen
Zielen,
lauten die Fragen:
- Was machen wir im nächsten Urlaub?
- Welche Pläne haben wir für das nächste Jahr?
- Was wollen wir gemeinsam erreichen?
- Was wünscht Du Dir?
- Was wünsche ich mir?
Und
gibt es vielleicht gemeinsame
Visionen?
- Was treibt uns an?
- Was schweißt uns zusammen?
- Gibt es ein gemeinsames Projekt, das wir in die Realität umsetzen möchten?
Ganz schön viele Fragen!
Ich
denke, es ist hilfreich, sich etwas Zeit für die Beantwortung zu
nehmen. Vielleicht macht es auch Sinn, sich erst einmal mit den
Fragen zum gemeinsamen
Kennenlernen
auseinander zu setzen. Sich und sein Gegenüber mit diesen
Fragestellungen einfach mal für ein bis 2 Tage zu beobachten.
Und wenn das Gefühl da ist, genügend
aufschlussreiche Erkenntnisse durch die Antworten bekommen zu haben,
dann ist der Zeitpunkt gekommen, mit dem nächsten Fragenblock
zubeginngen. Und so geht es dann immer weiter.
Diese Vorgehensweise ist für Menschen
in einer Partnerschaft, für Freunde aber auch für Kollegen
geeignet.