Montag, 24. Oktober 2016

Erfüllende Beziehung

Wie schaffe ich es, eine erfüllende Beziehung zu führen?

Viele kennen es wohl bereits aus eigener Erfahrung, dass es in einer Beziehung kriselt, dass es Spannungen gibt und / oder dass man sich nicht verstanden fühlt.

Schauen wir uns doch einfach zuerst einmal an, wie sich eine Beziehung entwickelt?
Wie kommt eigentlich eine Beziehung zu Stande?!

Der 1. Schritt ist, wen sollte es wundern, das 'Kennenlernen'. Man begrüßt sich, stellt sich vor und lernt durch zuhören, beobachten und auch fühlen, den anderen kennen.

Dann kommt der 2. Schritt: Das Kennenlernen hat Mut gemacht und einen in dem Gefühl bestärkt, dass man mit dem anderen Menschen weiterhin gerne zusammen bleiben möchte, denn man mag sich. Das führt dann dazu, dass gemeinsames Vertrauen aufgebaut wird.

Und je enger die Beziehung, je stärker das Vertrauen wird, kommt es zu dem 3. Schritt:
es wird mehr und mehr ein gemeinsamer Alltag gestaltet.

Dann folgt der 4. Schritt. Manchmal läuft dieser bereits parallel zum 3. Schritt: das ist das Finden von gemeinsamen Zielen.

Und vielleicht gibt es ja auch noch den 5. Schritt: dass sich aus den gemeinsamen Zielen eine gemeinsame Vision entwickelt.

Soweit zum theroretischen Modell.

Aber manchmal kann es im Laufe der Beziehung eben dazu kommen, dass sich wenigstens einer der Partner unverstanden fühlt. Und damit beginnt es in der Beziehung zu kriseln.

In meiner Praxis zeigt sich, dass es sehr hilfreich ist, wenn sich alle zuvor genannten 5 Schritte noch einmal genauer angesehen und hinterfragt werden.

Beginnen wir mit dem Schritt 1, dem Kennenlernen, und hier der Begrüßung:
Hier lautet die Frage:
  • Wann, wie und wie oft begrüßt Du Dein Gegenüber/ deinen Partner?
(Begrüßt Du Dein Gegenüber mit einem Kuss, mit einer Umarmung, mit einem 'Hallo' oder …. oder vielleicht auch einer Mischung des Vorhergenannten? Nur begrüßt du ihn morgens oder immer, wenn Ihr Euch wiederseht?)

  • Was nimmst Du bei Deinem Gegenüber wahr? Wirkt er entspannt? Oder erschöpt? Vielleicht ist Dir ja eine Veränderung im Gesichtsausdruck aufgefallen, den Du vorher noch gar nicht in der Form wahrgenommen hast?!

Beim 2. Schritt, dem gemeinsames Vertrauen aufbauen, geht es darum, etwas von sich preiszugeben. Daher geht es hier um die Fragen:
  • Wie geht es Dir?
  • Wie geht es mir?
  • Was brauchst Du/ ich gerade von mir/ Dir, damit es Dir / mir gut geht?
  • Welchen Wunsch kann ich Dir/ Du mir erfüllen, damit es ein schöner Tag für Dich/ mich wird?
  • Über was sollten wir ehrlich und vertraulich sprechen?

Kommen wir nun zum 3. Schritt, zur Gestaltung des gemeinsamen Alltags.
Hier geht es um die Frage:
  • Wie begegnest Du deinem Partner im Alltag?
  • Wer erledigt von Euch welche alltäglichen Routinen?
  • Wie stellt Ihr Regeln auf?
  • Welche Absprachen habt Ihr getroffen?
  • Wie stehst Du/ ich zu diesen Absprachen?
  • Wo kannst Du/ Ich Hilfe gebrauchen?
  • Welche Änderungswünsche gibt es?

Bei Schritt 4, den gemeinsamen Zielen, lauten die Fragen:
  • Was machen wir im nächsten Urlaub?
  • Welche Pläne haben wir für das nächste Jahr?
  • Was wollen wir gemeinsam erreichen?
  • Was wünscht Du Dir?
  • Was wünsche ich mir?

Und gibt es vielleicht gemeinsame Visionen?

  • Was treibt uns an?
  • Was schweißt uns zusammen?
  • Gibt es ein gemeinsames Projekt, das wir in die Realität umsetzen möchten?

Ganz schön viele Fragen!

Ich denke, es ist hilfreich, sich etwas Zeit für die Beantwortung zu nehmen. Vielleicht macht es auch Sinn, sich erst einmal mit den Fragen zum gemeinsamen Kennenlernen auseinander zu setzen. Sich und sein Gegenüber mit diesen Fragestellungen einfach mal für ein bis 2 Tage zu beobachten.

Und wenn das Gefühl da ist, genügend aufschlussreiche Erkenntnisse durch die Antworten bekommen zu haben, dann ist der Zeitpunkt gekommen, mit dem nächsten Fragenblock zubeginngen. Und so geht es dann immer weiter.

Diese Vorgehensweise ist für Menschen in einer Partnerschaft, für Freunde aber auch für Kollegen geeignet.